Hast du dich schon mal gewundert, was diese dickflüssigen Tropfen auf der Blattrückseite deines Philodendrons sind? Es sind Extraflorale Nektarien!

Das Phänomen, über das wir sprechen, wird oft mit Schäden durch Insekten oder sogar einer Krankheit an der Pflanze verwechselt. Es handelt sich jedoch nicht um Schäden, sondern um extraflorale Nektarien. Diese, auch Honigdrüsen genannten Öffnungen scheiden Nektar aus, eine zuckerreiche Flüssigkeit, die von der Pflanze produziert wird, um Abfallprodukte loszuwerden. Außerdem trägt sie dazu bei, eine symbiotische Beziehung mit Ameisen, Marienkäfern und anderen nützlichen Insekten in der Wildnis einzugehen. Sie sind extrafloral, sitzen also nicht wie gewohnt in der Blüte und haben etwas mit dem Befruchtungsprozess der Pflanze zu tun, sondern befinden sich meist auf Stängeln, Blättern und außen an der Blütenknospe. Extraflorale Nektarien kommen in einer Vielzahl von Größen bei untersuchten Pflanzenarten vor, haben aber selten einen Durchmesser von mehr als 1 mm. Obwohl sie so klein sind, kann man sie gut an ihren rot, lila, gelb, dunkegrün oder schwarz gefärbten Umrandungen erkennen. Extraflorale Nektarien kommen nur bei Philodendron, Alocasia und Culcasia aus der Araceae-Familie vor.

Ameise neben extrafloraler Nektarie

Wie läuft das in der Natur mit den extrafloralen Nektarien ab?

Im Freien bauen Ameisen Nester zwischen den Wurzeln der Pflanze, die dem Nest Stabilität geben. Die Philodendron-Pflanze wiederum erhält Nährstoffe aus dem Nest, und die Ameisen sorgt dafür, die Pflanze vor anderen Insekten wie Raupen zu schützen, die die Pflanze sonst fressen würden. Der Philo entlohnt die Ameisen und andere nützliche Insekten für ihren Pflanzenschutz mit zuckerreichem Nektar. Tolle Teamarbeit, oder?

In einigen Fällen kann man eine übermäßige Produktion von Nektar beobachten, die die Oberfläche der Pflanze damit bedecken kann. Nektartropfen können einen gelben Fleck oder einen klebrigen Schleier auf dem Blatt hinterlassen, der nicht attraktiv aussieht. Dennoch ist das harmlos und sollte nicht mit Schädlingen verwechselt werden.

Nektartropfen an Blattunterseite
Extrafloral nectaries leave yellow dots on the leaf

Fun fact: Die Tropfen haben tatsächlich einen süßen Geschmack und sind bei einigen Pflanzen essbar. Aber bitte überprüfe, ob deine Pflanze dazu gehört, bevor du es ausprobierst!

Bist du nicht sicher, ob es sich bei deiner Pflanze um extraflorale Nektarien oder etwas anderes handelt?

Vergleichsfotos:

Nectar drops on a new philodendron leaf
Red dots and nectar on the underside of Philodendron leaves
Extraflorale Nektarien an Philodendron
Red dots on philodendron leaf

Auch bei dir zu Hause, ob auf dem Balkon oder im Zimmer, kann dieser coole Skill deiner Pfanze übrigens dazu beitragen, Schädlinge fernzuhalten. Willst du deine Pflanze bei der Schädlingsbekämpfung noch zusätzlich unterstützen? Hier lernst du mehr über Leimtafeln und wie du sie selbst basteln kannst.

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