Wie Pflanzen Gefahren erschnüffeln!

Pflanzen wiegen sich im Wind, genießen die Sonne und machen sogar einige sanfte Geräusche. Aber wusstest Du, dass sie möglicherweise einen Geruchssinn haben, genau wie wir Menschen und Tiere?

Auch wenn Pflanzen nicht ganz so ausdruckstark sind wie wir, haben sie clevere Wege entwickelt, um zu kommunizieren. Wir wissen bereits, dass sie akustische und elektrische Signale erzeugen können, um mit anderen Organismen zu kommunizieren. Weitaus wichtiger scheint allerdings die Kommunikation über “flüchtige organische Verbindungen (VOCs)” zu sein. VOCs sind chemische Signale, die Pflanzen abgeben, wenn sie Stress oder Schäden erfahren. Sie dienen dazu, Insekten abzuschrecken oder andere Pflanzen zu warnen. Obwohl es bereits viele Studien zu Art der Kommunikation gibt, bleiben in der Pflanzenkommunikation noch wichtige Fragen offen, wie zum Beispiel der zugrunde liegende Mechanismus, wie Pflanzen solche Signale wahrnehmen, und wo diese Wahrnehmung stattfindet.

In einer kürzlich durchgeführten wissenschaftlichen Studie, wurden erstaunliche Entdeckungen über Pflanzen und ihre Fähigkeit, die Welt um sie herum wahrzunehmen, gemacht. Im Rahmen der Forschung führten die Wissenschaftler Experimente mit Maispflanzen durch, indem sie sie verschiedenen VOCs aussetzten. Zusätzlich testeten sie verschiedene Umweltbedingungen wie Licht, Dunkelheit, Trockenheit und sogar spezielle Pflanzenhormone, um zu sehen, wie die Pflanzen reagierten.

Die Ergebnisse legen nahe, dass Pflanzen tatsächlich “Gerüche” in der Luft wahrnehmen können, ähnlich wie wir mit unserer Nase! Wichtig für den Geruchssinn der Pflanzen sind anscheinend die Stomata. Stomata sind winzige Poren, die auf der Oberfläche von Pflanzenblättern und -stängeln zu finden sind. Sie sehen aus wie kleine Münder, und ihre Hauptaufgabe besteht darin, Gase in die Pflanze hinein- und hinauszulassen.

Wenn die Pflanzen dem Licht ausgesetzt waren und ihre Stomata weit geöffnet waren, konnten sie die VOCs effektiv wahrnehmen. So als ob sie sagen würden: “Hey, hier riecht’s nach Ärger. Wir müssen uns schützen!” Diese Pflanzen produzierten auch bestimmte Substanzen wie Jasmonsäure und Abszisinsäure, die bei der Abwehr von pflanzenfressenden Tieren helfen.

Aber wenn es dunkel oder trocken wurde, änderte sich alles. Die Pflanzen schlossen ihre Stomata, um Wasser zu sparen, und konnten diese Düfte nicht mehr so gut wahrnehmen. Es war, als hätten sie ihren Geruchssinn verloren.

Diese Studie beleuchtet die verborgenen Fähigkeiten von Pflanzen und wie sie mit ihrer Umwelt interagieren. Obwohl es noch viel zu lernen gibt über den Einfluss anderer Umweltbedingungen auf den Geruch und die Abwehrreaktionen von Pflanzen, ist es ein spannender Schritt vorwärts, um die Lebensform Pflanzen besser zu verstehen.

Also, wenn Du das nächste Mal eine schöne Pflanze bewunderst, denke daran, dass viel mehr unter der Oberfläche passiert, als Du auf den ersten Blick siehst. Vielleicht schnüffeln sie ja gerade!

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