Pflege einer Monstera deliciosa

EigenschaftBeschreibung
Alternative NamenFensterblatt, Monstera
🌿 ArtKletterpflanze
🌎 HerkunftMexico und Guatemala
🌡️ Temperatur18-24°C
💧 Bewässerung☀️ 1x Woche
❄️ alle 10-14 Tage
🧂 DüngungMärz – Oktober: alle 4 Wochen
🌞 SonnenlichtHalbschatten bis heller Standort
🌱 VermehrungStecklinge
🍍 FruchtEssbar, Ananas-ähnlicher Geschmack
🌺 BlütezeitSommer
🌿 GrößeBis zu 20 Meter hoch, Blätter bis zu einem Meter groß

Die Monstera Deliciosa, auch als Fensterblatt bekannt, ist eine der beliebtesten Zimmerpflanzen überhaupt und aus Instagram und Hipster-Wohnungen nicht mehr wegzudenken. Auch innerhalb der FYTA Community erfreut sie sich großer Beliebtheit – zu Recht! Mit ihren großen, ausufernden Blättern verleiht sie jedem Raum ein Dschungelgefühl und ist zudem eine recht genügsame Mitbewohnerin. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über die Monstera Deliciosa wissen musst – von optimalen Standortbedingungen bis hin zur Vermehrung und Pflege.

Herkunft und Kulturgeschichte

Die Monstera deliciosa stammt ursprünglich aus dem Regenwald von Mexiko und Guatemala. Sie ist eine Kletterpflanze, die bis zu 20 Meter hoch wachsen kann, was sie zu einer beeindruckenden Erscheinung macht.

Die Monstera deliciosa wurde erstmals im Jahr 1693 vom französischen Botaniker Charles Plumier beschrieben. Plumier war einer von vielen Botanikern, die zu dieser Zeit die neu zugänglichen Tropen erforschten. Er veröffentlichte einen Bericht über seine Reisen in der Karibik, der Illustrationen des seltsamen Wachstums und der spektakulären Blätter tropischer Pflanzen enthielt. Plumier beschrieb die Monstera Deliciosa als eine kletternde Aronstabgewächs (Efeu-ähnlich) mit großen, durchlöcherten Blättern. Diese abnormen Blätter (Monstera bedeutet auf Lateinisch „seltsam“) inspirierten schließlich den dänischen Botaniker Frederik Liebmann zu ihrem Namen.

Im 19. Jahrhundert wurde der wissenschaftliche und finanzielle Wert von tropischen Pflanzen erkannt. Mit der Einführung des Wardschen-Kastens, einer wetter- und verschmutzungssicheren Box, die es Pflanzen ermöglichte, Seereisen zu überleben, änderte sich alles. Kommerzielle Pflanzensammler begannen damit, tropische Pflanzen für private Sammlungen und den Handel zu exportieren. So fanden sie ihren Weg auch in die kommerzielle Kultivierung und bald darauf in die ganze Welt.

Die Monstera deliciosa ist nicht nur ein Schmuckstück, sondern auch eine Quelle für Nahrungsmittel. Im fortgeschrittenen Alter entwickelt die Monstera Blüten und Früchte, die essbar sind und einen einzigartigen Geschmack haben, der oft mit Ananas verglichen wird. Sie wird daher auch oft als Ananasbanane bezeichnet.

Bio-Quirks

  • Die Monstera hat aus gutem Grund Löcher: Sie helfen den großen Blättern, starkem Regen und Wind standzuhalten, indem sie die Elemente durch die Öffnungen passieren lassen. Dadurch bleiben die Blätter unbeschädigt. Die Löcher dienen auch dazu, die Lichtversorgung für darunterliegende Pflanzenkörper zu sichern.
  • Ein Monstera-Blatt kann während der gesamten Lebensdauer des Blattes keine zusätzlichen Löcher entwickeln. Grundsätzlich beginnen Monsteras erst ab einem Alter von 1-2 Jahren, Löcher zu entwickeln.
  • Die Monstera ist ein Halbepiphyt, also eine Pflanze, die zum Teil auf einer anderen Pflanze lebt (epi bedeutet „auf“ und phyte bedeutet „Pflanze“). Baby-Monsteras beginnen ihr Wachstum wie andere Pflanzen auf dem Boden. Auf der Suche nach Licht suchen sie sich dann häufig einen Baumstamm, an dem sie sich hochwinden, um mehr Sonnenlicht zu bekommen. Ab diesem Punkt beginnt die Monstera dann ihre charakteristischen Luftwurzeln zu entwickeln. Diese benötigt sie, um sich an die Wirtspflanze „anzudocken“ und Nahrung und Wasser aus der Umgebung zu extrahieren. Und jetzt wird es richtig schräg! Manchmal hat die Monstera es so eilig, zur Sonne zu gelangen, dass sie ihre eigentlichen Wurzeln ignoriert und ihre Verbindung zur Erde verliert. Sie lebt dann wirklich als Luftpflanze von Nahrung und Wasser, die sie in ihrer Umgebung findet, anstatt im Boden. Das passiert allerdings nur in einem fruchtbaren und feuchten Klima, wie im Regenwald. Tatsächlich kann die Monstera später entscheiden, wieder Kontakt zum Boden aufzunehmen und ihre Luftwurzeln zu nutzen. Cool, oder?

Luftwurzeln

In der Natur entwickeln Monstera Luftwurzeln, um an einem Baum hochzuklettern und sich Wasser und Nährstoffe aus der Luft zu schnappen. Je älter und größer die Pflanze wird, desto mehr Luftwurzeln bekommt sie. Auch bei dir zuhause kann es passieren, dass deine Monstera nach ein paar Jahren Luftwurzeln entwickelt. Diese können sich zu einem richtigen Luftwurzel-Dschungel entwickeln.

Die Luftwurzeln deiner Monstera sind sehr auffällig. Wenn neue wachsen, sind sie anfangs hell. Mit der Zeit werden sie dann braun und stabiler. Keine Sorge, wenn sich die äußerste Schicht ablöst. Das passiert, wenn die Luftwurzel dicker wird.

Du solltest die Luftwurzeln deiner Monstera auf keinen Fall abschneiden. Sie gehören zum normalen Wachstum und spielen eine wichtige Rolle in der Ernährung und Stützung deiner Pflanze. Wenn du sie abschneidest, kann das deine Monstera schwächen und sogar schädigen.

Es kann jedoch passieren, dass eine Luftwurzel deiner Monstera eintrocknet und abstirbt. In diesem Fall darfst du sie direkt am Ansatz abschneiden.

Wichtig: Verwende dafür ein scharfes und sauberes, am besten desinfiziertes Messer oder eine Schere. Andernfalls könnten Keime in die Pflanze gelangen.

Falls die Luftwurzeln deiner Monstera zu lang werden oder wenn du verhindern möchtest, dass sie sich an deinem Teppichboden festhalten, kannst du sie kürzen, jedoch nur auf eine geeignete Länge. So bleibt ihre Funktion erhalten, aber sie kommen niemandem in die Quere.

Falls dir nicht gefällt, dass Luftwurzeln deiner Monstera am Boden herumliegen oder herunterbaumeln, kannst du sie auch umleiten, sodass sie in die Erde wachsen. Das passiert auch mit manchen Luftwurzeln von Monsteras in freier Wildbahn. Sobald sie die Erde erreichen, funktionieren sie wie normale Erdwurzeln. Sie verzweigen sich, um mehr Wasser und Nährstoffe für die Pflanze aufnehmen zu können.

Optimaler Standort

Die Monstera deliciosa bevorzugt einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Auch ein halbschattiger Platz ist möglich, aber die Pflanze verträgt keine Dunkelheit. Die ideale Raumtemperatur liegt zwischen 18 und 24 Grad Celsius. Sie benötigt eine hohe Luftfeuchtigkeit von etwa 60%, weshalb sich die Monstera als ideale Badezimmerpflanze eignet.

Pflegetipps

Die Monstera deliciosa ist eine recht pflegeleichte Pflanze, die jedoch regelmäßig bewässert werden muss. Dabei ist es wichtig, Staunässe zu vermeiden.

Frühling – Sommer: Überprüfe einmal pro Woche, ob der obere Teil der Erde (ca. 2-3 cm) trocken ist. Hierfür kannst du einfach deinen Finger in die Erde stecken. Wenn die Erde trocken ist, kannst du die Monstera gießen (verwende etwa ¼ des Topfvolumens). Wenn du unsicher bist, warte lieber einmal ab. Die Monstera bevorzugt es, wenn die Erde zwischen den Wassergaben leicht austrocknet.

Herbst – Winter: In den Wintermonaten musst du die Monstera nicht so oft gießen. Überprüfe jedoch alle 7-10 Tage, ob sie Wasser benötigt.

Im Frühjahr und Sommer solltest du die Monstera alle 4 Wochen mit Flüssigdünger versorgen.

Die großen Blätter der Monstera fangen viel Staub ein, was ihr jedoch nicht gefällt. Besprühe die Blätter regelmäßig oder wische sie schonend mit einem feuchten Tuch ab.

Vermehrung

Die Monstera Deliciosa lässt sich leicht über Stecklinge vermehren::

  1. Wähle einen gesunden Trieb aus, der mindestens ein Blatt hat.
  2. Schneide den Trieb mit einer sauberen Schere oder einem scharfen Messer ab.
  3. Entferne die unteren Blätter des Triebes, so dass nur noch die oberen Blätter übrig bleiben.
  4. Fülle ein Glas oder Vase mit Wasser
  5. Stecke den Trieb in das Wasser
  6. Platziere den Steckling an einem warmen, hellen Ort, aber nicht direkt in der Sonne.
  7. Halte den Steckling feucht, indem du regelmäßig das Wasser wechselst oder ihn besprühst.
  8. Nach einigen Wochen werden sich Wurzeln bilden, und du kannst den Steckling in einen größeren Topf umpflanzen.

Häufige Krankheiten und deren Prävention

Braune, vertrocknete Blattspitzen weisen auf Trockenheitsstress oder Sonnenbrand hin. Hier hilft es, die Monstera einmal mit lauwarmem Wasser abzuduschen. Überprüfe den Standort und sorge für etwas mehr Luftfeuchtigkeit.

Gelbe, zum Teil schwarze Blätter sind ein Zeichen für Überwässerung. Überprüfe die Pflanze auf Staunässe. Wenn die Blätter nur gelb sind, kann es auch ein Hinweis auf eine Überdüngung sein.

Ausgewachsene Blätter ohne Löcher sind oft ein Symptom für zu wenig Licht. Stelle die Pflanze etwas heller.

Häufigste Schädlinge: Spinnmilben, Blatt- und Schildläuse. Um dies zu verhindern, sollte die Pflanze regelmäßig mit Neemöl besprüht werden. Wische die Blätter auch häufiger mal mit einem feuchten Tuch ab. Grundsätzlich hilft auch eine höhere Luftfeuchtigkeit (um die 60 %), Schädlinge abzuwehren.

Runde braune Flecken mit Rand auf Blättern weisen auf die Augenfleckenkrankheit hin.

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