Pflanzenwachstum wird erheblich von Licht bestimmt. Das ist zwar messbar – aber nicht mit den weit verbreiteten Lux-Geräten. Worauf es stattdessen ankommt
Wenn du schon mal einen Regenbogen gesehen hast, dann weißt du, dass Licht nicht einfach nur weiß ist – auch wenn wir Menschen es meistens so wahrnehmen. Licht ist Energie in Form von elektromagnetischer Strahlung, die sich wellenförmig ausbreitet. Die Farbe wird von seinen unterschiedlichen Wellenlängen bestimmt.
Wenn im Licht enthaltene energiegeladene Teilchen, sogenannte Photonen, auf eine Oberfläche treffen, werden sie entweder aufgenommen oder abgestoßen. Pflanzen absorbieren hauptsächlich rotes und blaues Licht und reflektieren grünes (daher erscheinen sie uns grün).
Und so wirken sich die verschiedenen Farben auf deine Pflanze aus:
- Blau (400 bis 500 Nm): Viel blaues Licht sorgt für ein buschigeres Wachstum. Die Pflanze verzweigt sich stärker und bleibt kleiner. Blaues Licht sorgt aber auch dafür, dass sich die Spaltöffnungen weiter öffnen. Der Stoffwechsel wird schneller und die Entwicklung und das Wachstum wird gefördert.
- Grün ( 500 bis 560 Nm): Grünes Licht hat kaum Auswirkungen. Es wird hauptsächlich reflektiert und erreicht nur eine geringe Fotosyntheserate.
- Gelb ( 560 bis 600 Nm): Gelbes Licht kann teilweise absorbiert und so effizienter genutzt werden, vor allem je mehr Rotanteile es enthält.
- Rot (600 bis 770 Nm): effiziente Fotosynthese —> wir wollen viel davon! Das Licht ist am effizientesten. Viel rotes Licht sorgt nicht nur für Stimmung, sondern vor allem für Längenwachstum. Heißt: Die Pflanze wird groß und entwickelt lange Triebe. Bei exklusiv rotem Licht entwickelt sie allerdings nur schwache Triebe.
Lumen, Lux, Par: Was für deine Pflanze wirklich wichtig ist
Es gibt verschiedene Möglichkeiten Lichtintensitäten zu messen, denn nicht jede deckt das Regenbogenspektrum ab. Je nachdem, ob es um Menschen oder Pflanzen geht, sind verschiedene Messtechniken sinnvoll. Lumen gibt die Intensität der Lichtquelle an, Lux dagegen die Lichtintensität, die tatsächlich auf einer Oberfläche, zum Beispiel einem Tisch, ankommt.
Allerdings orientiert sich Lux dabei an der menschlichen Wahrnehmung: Wir Menschen sehen grünes Licht zehnmal besser als blau und rot. Eine hohe Luxzahl bedeutet also, dass vor allem viel grünes Licht auf die Oberfläche trifft. Dagegen werden bei einem hohen blauen oder roten Lichtanteil nur niedrige Luxstärken angegeben. Das ist ein wenig irreführend:
Das grüne Licht ist für Pflanzen nicht von Interesse, stattdessen brauchen wir vor allem genaue Details über die blauen und roten Lichtanteile – und damit kann Lux nicht dienen.
PAR gibt die fotosynthetisch aktive Strahlung an – Pflanzen wandeln bei der Fotosynthese nämlich Lichtenergie in chemische Energie um. Das komplette Farbspektrum des sichtbaren Lichts und ein Teil des infraroten und ultravioletten Lichts wird somit abgecheckt. Und das ist genau das Spektrum an Licht, das deine Pflanze verwerten kann.
Wieso ist Lux so verbreitet in der Plant-Community?
Ganz einfach: Luxmesser sind günstiger als PAR-Messgeräte, daher greifen viele zu den Luxgeräten. Das führt aber leider zu Fehlern.
Pflanzen nutzen die Wellenlängen im Bereich von ungefähr 400 bis 770 Nm zur Fotosynthese. Der FYTA Beam misst mit seinem integrierten PAR-Sensor die Anzahl der angekommenen Teilchen in genau diesem Bereich pro Zeiteinheit. So weißt du ganz genau, ob deine Pflanze an ihrem Standort genug Licht für ein optimales Wachstum bekommt. Wenn du richtig gut drauf bist, dann kannst du das auch nutzen, um selbst zu entscheiden, ob es bei ihr in die Länge oder in die Breite gehen soll. Je nachdem, wie viel rotes und wie viel blaues Licht du ihr gönnst.
Die Qualität des Lichtspektrums hat einen großen Effekt auf die Fotosynthese-Rate, und auf die Wuchsform. Je nach Pflanzenart ist die Reaktion der Wuchsform variabel. Mit verschiedenen Lichtanteilen kannst du also entscheiden, ob’s eher verzweigt oder hoch hinaus geht!
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