Gerade wenn es um Bodenfruchtbarkeit geht, spielt der pH-Wert eine ziemlich zentrale Rolle. Stimmt er nicht, kann dein Substrat noch so voll mit Nährstoffen sein und die Pflanze kriegt doch nichts ab. Ein guter Grund, sich die Sache mal genauer anzuschauen
Als Plant Parents wollen wir natürlich, dass unsere Pflanze gesund und stark bleibt. Dazu braucht eine Pflanze Nährstoffe. Die zieht sie sich hauptsächlich aus dem Wasser. Wie viele Mineralien darin enthalten sind, hängt davon ab, wie gut Bodenpartikel die Mineralien an das Wasser abgeben.
Boden besteht hauptsächlich aus Verwitterungsprodukten wie Gestein oder Kalk, und organischen Zersetzungsprodukten, sprich Humus. Die Hohlräume zwischen diesen Teilen sind mit Wasser und Luft gefüllt. Und hier kommt der pH-Wert ins Spiel:
Die in den Verwitterungs- und Zersetzungsprodukten enthaltenen Mineralien werden im Boden durch das Wasser in den Hohlräumen transportiert. Bei einem idealen pH-Wert sind sie nur locker an die Bodenpartikel gebunden oder im Wasser gelöst und die relevanten Mineralien können so easy von den Pflanzen aufgenommen werden.
Ein zu niedriger oder zu hoher pH-Wert hat zur Konsequenz, dass die Mineralien entweder gar nicht oder in zu großer Menge von den Bodenpartikel gelöst werden. Beides schadet der Pflanze. Sieben gilt allgemein als neutral. Die allermeisten Pflanzen mögen es aber lieber leicht sauer. Als Pflanzenwissenschaftler:innen orientieren wir uns daher an einem pH-Richtwert von 5,5. Du willst wissen, wie es genau zu dieser Unter- oder Übersteuerung von Mineralien kommen kann?
Wasserstoff macht den Unterschied
In einem nassen, schwach sauren Boden mit einem pH-Wert von 5,5 ist Wasserstoff vorhanden. Die Bodenpartikel nehmen diesen auf und geben im Gegenzug Mineralien ab. In einem alkalischen Boden ist Wasserstoff Mangelware und die Bodenpartikel haben keinen Grund, Mineralien an das Wasser abzugeben – die Pflanze geht leer aus und vegetiert nur noch kümmerlich vor sich hin. Es kann auch vorkommen, dass bei zu hohen oder niedrigen pH-Werten gewisse Nährstoffe in zu großen Mengen gelöst werden, und dies die Wurzeln schädigt.
Lieber pH-Werte statt Toleranzgrenzen testen
Aber kein Stress, kleinere Abweichungen von einem idealen pH-Wert zwischen fünf und 6,4 haben keine direkten schädlichen Folgen. Erst ab unter vier oder über acht wird es kritisch. Werte zwischen sieben und acht schaden der Pflanze nicht direkt, sorgen aber dafür, dass Nährstoffe wie Eisen, Phosphat und Mangan sich nicht gut aus dem Boden lösen lassen. Das führt mit der Zeit zu Mangelerscheinungen – und die wollen wir unbedingt vermeiden.
Jede Lösung, also beispielsweise Kaffee oder Wein, aber eben auch Komposterde oder Gießwasser, hat einen pH-Wert. Auch dein Substrat hat ohne weiteres Zutun bereits einen. Je nachdem wie du gießt oder düngst, verändert sich dieser laufend.
Reines Wasser hat bei Raumtemperatur einen pH-Wert von sieben. Leitungswasser enthält Kalzium und hat deswegen in der Regel einen etwas höheren pH-Wert, ist also alkalischer. Damit du den pH-Wert nicht ständig erhöhst, macht es also Sinn, ihn zu kontrollieren. Falls er kritische Werte erreicht, ist das noch kein Grund zu Panik – es gibt verschiedene Möglichkeiten den pH-Wert nach oben oder unten zu regulieren.
Tipp: Wenn du den FYTA Beam gleich im Bundle bestellst, gibt es ein pH-Kit gratis dazu, damit du dein Substrat vorher einmal schnell abchecken kannst. Unser pH-Kit Tutorial Video erklärt’s dir step by step.
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